Freitag, 30. August 2013

17. Etappe: Leipzig - Suhl (+210km/4500km)

Es ist soweit. Unser vorletzter Stopp bevor es wieder in heimische Betten geht. Obwohl, so ein wenig heimisch sind die Betten in Suhl ja auch. Und so ist dieser Stopp auch im wesentlichen durch die Besuche bei der Verwandtschaft geprägt. Als erstes ist Kati's Onkel an der Reihe. Der geplante Kaffee am Nachmittag fiel leider dem Stau bei Leipzig zum Opfer, aber zum gemeinsamen Braten im freiem auf der Terrasse saß dann doch die ganze Familie zusammen.
Danach ging es weiter zum Bruder Hans, bei dem wir für diese Nacht die Zelte aufschlagen sollten. Der Samstag dann gemeinsames Frühstück und im Anschluss bei Hannes seinem Opa. Gestärkt durch ein gemeinsames Mitttagessen ging es danach dann auch gleich zur Oma von Hannes, um schließlich gegen Abend bei Hannes seinem zweitem Onkel einzukehren. 

Bei so vielen "neuen" Gesichtern könnte man denken, dass Hannes vielleicht etwas überfordert wäre. Aber nichts dergleichen. Fröhlich und offenherzig geht Hannes mit der ganzen Verwandtschaft auf Tuchfühlung und zieht alle in seinen Bann. Und so ist es ein glückliches, aber auch ein trauriges Auge mit dem wir heute die Heimfahrt antreten. Heim nach HD, Heim von einer langen, langen Reise.


Donnerstag, 29. August 2013

16. Etappe: Berlin - Leipzig (+200km/4280km)

Das 16. Fähnchen unserer Reise führt uns von Berlin weiter nach Süden. Auf halben Weg nach Suhl heißt es ein vorletztes Mal die Zelte aufschlagen, diesmal zu Gast bei Katrin in Leipzig. 

Nachdem wir unser Hab & Gut wieder im Auto verstaut und von Onkel Herbert Abschied genommen haben, waren die 200km nach Leipzig schnell überwunden und so standen wir bereits etwas früher als erwartet bei Kati's alter Schulfreundin vor der Tür. Und nach den letzten zwei Stopps in Berlin und unserer Reise Quer durch Schweden war es irgendwie auch wieder schön bei bereits gewordenen Eltern zu Gast zu sein. Nicht dass es sonst nicht auch schön gewesen wäre, aber irgendwie ist es einfach entspannter anzukommen und bereits eine komplett auf Kind eingerichtete Infrastruktut vorzufinden. Angefangen beim Baby-Stuhl, über Windeleimer, bis hin zu Spielzeug und kindersicheren Steckdosen. Und nicht zuletzt auch die Tatsache, dass man automatisch entspannter ist weil jeder Elternteil einfach noch wortlos einen Blick auf das andere Kind mit wirft. Ach so, und natürlich auch weil die Kinder untereinander zumeist Spaß haben.

So war es dann auch echt schön mit anzusehen, wie Gregor und Hannes vom erstem Moment an miteinander spielten und sich beobachteten. Die ganzen zwei Tage war nicht ein Moment des Missmuts und sogar die gemeinsame Fahrt im 2er Buggy schien keinen der Beiden wirklich aus der Ruhe zu bringen.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass wir am Ende unseres Aufenthalts in Leipzig auf zwei sehr schöne Tage zurück blicken, selbst wenn wir außer dem Zoo und Altlindenlau nicht viel von Leipzig gesehen haben. Was soll's - ein Grund mehr bald wieder zu kommen und Katrin, Josef und Gregor einen weiteren Besuch abzustatten.

Einzig der Stau auf unserer Weiterfahrt nach Suhl/Meiningen war weniger erfreulich. Aber dazu bald mehr im nächstem Blog.



Montag, 26. August 2013

15. Etappe: Berlin - Berlin (+10km/4000km)

Nach zwei Tagen lassen wir die Couch bei Biene und Paul hinter uns und ziehen einen Stadtteil weiter, wo wir nochmals unsere Zelte aufschlagen, in Berlin, bei Katis Onkel. So müssen wir niemandem eine ganze Woche "zur Last" fallen und können dennoch ein paar Tage länger in Berlin verweilen. Rückblickend hätten es Biene und Paul sicher auch noch etwas länger mit uns ausgehalten, und auch Hannes fiel der Abschied wieder sichtlich schwer, aber mit dem erneuten Start in die (Arbeits-)Woche ist es so sicherlich entspannter für die Zwei und Onkel Herbert freut sich auch Hannes & Kati zu sehen. Man mag sich somit streiten, ob dies nun eine vollwertige Etappe oder nur ein Nachtrag zum letztem Blog ist. Zumindest "Landschaftlich" ist der Unterschied zwischen Neu-Köln und Altglienicke aber so groß, dass er die Nummer 15 meiner Meinung verdient hat - auch wenn die beiden Stadteile nur knapp 10km auseinander liegen. 

Wir blicken zurück auf zwei wunderschöne Tage, mit Kite surfen im Trockendock (alt-deutsch: Drachen steigen lassen) und Braten am Sonnabend mit Schulfreunden meinerseits, nebst restlicher Hausbewohner. Dazu wieder viele Eindrücke und Geschichten über Berlin-Moabit, -Neu-Köln, -Grünau. Nach dem weniger touristischem Programm / Besuch im Tiergarten und dem neuem Naherholungsgebiet auf dem Vorfeld des ehemaligem Flughafen Tempelhof steht heute der Fernsehturm auf der Liste der ToDos. Oft darunter vorbei geschritten, war die Schlange bisher immer Abschreckung genug gewesen. Doch am Montag Nachmittag wird sie hoffentlich etwas kürzer sein, und letztlich ist mit unserem 9 1/2 Monate altem Hannes sowieso eher der Weg das Ziel.

Letzterer schläft hier gerade noch geruhsam neben mir und erholt sich von seinem erstem viertel Tag. Nach ein paar Minuten der Scheu hat er bereits gestern Abend seinen Groß-Onkel (?) ins Herz geschlossen und kann herzlichst Lachen und Freude bereiten. Nach den 3 Wochen in Schweden, welche er mehr oder minder alleine mit seinen Eltern verbringen musste, genießt Hannes sichtlich wieder "unter Menschen" zu sein. Und das ist ja auch gut so.



Samstag, 24. August 2013

14. Etappe: Binz - Berlin (+300km/3900km)

Freitag, 11 Uhr, die Reise geht weiter. Nach zwei entspannten Tagen in Binz und einem relaxten Frühstück in unserer FeWo heißt es wieder einmal: Koffer packen und Lebewohl sagen. Schön war es hier - so viel Platz und alles schön sauber und ganz für uns allein! Was ein Glück haben wir uns auch für das Paket inkl. Endreinigung entschieden, das wäre bei dieser Wohnung richtig in Arbeit ausgeartet. 

Rückblick. Nachdem das Frühstück im Kolonial-Stübchen ja leider etwas hinter den Erwartungen zurück geblieben ist, haben wir den zweiten Tag genutzt um uns das neue Highlight Proras anzusehen: Das Natur-Erlebnis-Zentrum, mit Baumwipfelpfad und 40m Aussichtsturm! Hätte nicht gedacht, dass es ein Nachmittags füllendes Ereignis werden würde. Aber mit anschließendem Besuch im Natur-Museum und Kaffee war es dann doch bald so spät, dass ein anschließender Besuch der Sandskulpturen Ausstellung, dem "weltgrößtem Indoor-Event 2013" nicht mehr lohnte. Egal. Dem Wetter war es letzlich geschuldet, dass wir uns auch am darauf folgendem Tag nicht in die stickige Zeltluft begeben haben, sondern es vorgezogen haben uns lieber am Strand in die Sonne zu legen. Nunja, nachdem wir unsere Jako-o Familen Strandmuschel eingeweihnt und aufgebaut hatten war es mit Sonne auf unserer großen XXL Picknick Decke nicht mehr all zu gut gestellt. Aber auch dieses Opfer ist für das Wohl des Nachwuchs schnell erbracht.

Am letztem Abend stand dann noch der Besuch in der "Strandhalle" auf dem Programm. Diesmal auch mit vorheriger Tischreservierung. Und siehe da, plötzlich klappts auch mit dem gemeinsamen Abendessen in dem renomiertem Lokal, direkt am Ufer der Ostsee. Spontan entschieden wir uns den mitgebrachten Abendbrei in der Tasche zu belassen und erstmalig eine Portion von der Kinderkarte mit zu bestellen: Kartoffel-Stampf mit Erbsen-Karotten-Püree und Fischstäbchen. Wie der Kellner da auf Schnitzel mit Pommes gekommen ist wird uns ein Rätsel bleiben. Aber nachdem wir auch dieses Missverständnis ausgeräumt hatten, war auch Hannes zufrieden und aß fleißig was da auf dem Löffel angeflogen kahm.

Und dann waren die 3 Tage auch schon wieder rum (Wäsche waschen, Einkaufen und andere Formalitäten überspringen wir mal eben) und *schwups* 300km später sitzen wir hier gemütlich bei Bine und Paul über den Dächern Berlins und genießen den lauen Sommerabend bei einem Glas Wein/ Bier bzw. heute morgen dann einen herrlichen Sonnenaufgang und strahlend blauen Himmel (25 Grad im Schatten sind für heute Nachmittag angekündigt).

Immer dabei, natürlich, unser kleiner Hannes. Inzwischen fängt er an Faxen zu machen, besonders beim Essen. Auszuspucken und anschließend wieder vom Tisch zu picken, lecker. Am liebsten schüttelt er aber im Moment immer den Kopf, immer dann wenn man ihm zu nickt. (Dabei waren wir doch gar nicht in Bulgarien sondern in Schweden - wo er das nur her hat?) Auch neu ist das gesteigerte Interesse an Autos und Baggern - zuschade, wo wir doch erst vor 3 Monaten eine super Baustelle direkt vor der Tür hatten. Kaum zu glauben was für ein Sprung er doch jetzt in den letzten 4 Wochen gemacht hat.





Dienstag, 20. August 2013

13. Etappe: Trelleborg - Binz (+125km/3600km)

Nun ist es wieder soweit. Alle um einen herum sprechen Deutsch - alle um einen herum verstehen wieder was man sagt. Ganz offensichtlich, wir sind zurück in Tyskland. Zurück im Land der Autos und vollen Straßen, im Land in denen Salatbars im Supermarkt eher die Seltenheit sind, aber auch in dem Land wo es lecker Nudossi zu kaufen gibt. Nach fast drei Wochen Schweden sagen wir auf Wiedersehen und blicken zurück auf eine tolle Zeit.

Unser letztes Hostel entpuppte sich als Bed&Breakfast direkt im Herzen von Trelleborg. Nun ja, so groß ist Trelleborg nicht, und das Herz Trelleborgs (die Fußgängerzone) ist gerade mal eine Querstraße von den Docks / dem Fährhafen entfernt. Entsprechend komische Gestallten waren hier auch anzutreffen. Aber für eine Nacht war das alles kein Thema und unsere Unterkunft, inkl. Bettwäsche und Frühstück im zugehörigem Coffee-Shop auch ein sehr schöner Schlussstrich unter unseren Schlafstätten. 

Am morgen vor der Abfahrt noch schnell die letzten Besorgungen im Schwedischem Supermarkt, und dann geht es auch schon auf die Fähre nach Sassnitz. 4 Stunden und 114km später noch eine kurze Fahrt bis nach Binz und dann sind wir auch  schon da. Unsere FeWo liegt nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, ganz nah der FeWo wo wir bereits vor zwei Jahren untergekommen waren, und ist nach den Entbehrungen der letzten Nächte in viel zu kleinen Hostel-Zimmern ein echter Luxus. So groß und hell, mit Blick auf den Schmachter See und Sonnenuntergang auf der Terrasse. Herrlich!

Heute dann ein ganz besonderer Tag: Mein Schatz hat Geburtstag! Alles Gute noch mal! Zum Anlass des Tages waren wir dann auch erstmal lecker Frühstücken. Den Tisch hatten wir noch vor der überfahrt von Putgarden nach Dänemark reserviert. Leider haben die letzten zwei Jahre auch an Binz ihre Spuren gelassen - das Frühstück war gut, kommt aber bei weitem nicht an das bei unserem letzten Besuch heran. Egal. Bei schönem Sonnenschein dann noch ein kleiner Spaziergang bis zur Seebrücke und einen lecker Flammkuchen & Gewürztraminer auf dem hiesigem Weinfest... das Leben kann so schön sein.

Und wer denkt damit wäre unsere Reise & diese Blog am Ende, der irrt. Denn es liegen noch aufregende 900+ km vor uns - über Berlin, Leipzig, Suhl... Stay Tunded!




Sonntag, 18. August 2013

12. Etappe: Åhus - Trelleborg (+125km/3550km)

Es ist soweit, unsere letzte Nacht in Schweden ist angebrochen. Vor ein paar Tagen noch war uns dieser Moment so fern, und jetzt ist er doch so schnell gekommen. Ein wenig traurig sind wir schon, auch wenn das Wetter es uns heute etwas leichter gemacht hat - Regen, soweit das Auge reicht. Aber wir haben ja auch in Deutschland noch ein paar Stationen vor uns, die es zu entdecken gilt.

Die vergangenen zwei Tage hatten wir aber noch mal Glück mit dem Wetter. Zwar war es nicht der strahlende Sonnenschein den wir die letzten drei Wochen hier genossen haben, aber immerhin recht warmes und vor allem trocken Klima. Unseren ersten Tag in Åhus (vorgestern) haben wir der Absolut Experience gewidmet. Eine virtuelle Werksführung durch die weltweit einzige Absolut Vodka Produktionsstätte, die täglich etwa 400.000 Liter/Flaschen produziert. Echte Führungen gibt es aus gründen der Geheimhaltung leider seit zwei Jahren nicht mehr. Wir finden's schade, zumal die Exhibition weit hinter dem sonst gutem Marketing der Marke zurück bleibt. Egal, schön hier gewesen zu sein!

Am gestrigem Tage hat es uns dann an die Ostsee verschlagen. Ein Nachmittag am Strand - herrlich! Wäre unser Aufenthalt nicht von zwei nicht ganz so zierlichen Spinnen im Hostel überschattet worden, wäre das ein echt super Stopp gewesen. So gibt's zumindest für das Vandrahem einen Minuspunkt. 

Auf dem Weg nach Trelleborg, unserem heutigem und letztem Stopp in Schweden bevor es morgen zurück nach Binz/Deutschland geht, haben wir uns noch einen Wasserfall und ein 3000 Jahre altes Königsgrab angesehen. Und wäre das Wetter zu diesem Zeitpunkt nicht schon so schlecht gewesen, wäre die Küstenstraße hierher sicherlich für sich ein weiteres Highlight geworden.

Hannes hat heute wieder fleißig mit uns gelacht, und das trotz der vielen Auto Fahrerei. Ab morgen kann er dann ja erstmal wieder ein paar Tage in Binz verharren. Inzwischen macht er sich schon ganz gut auf zwei Beinen. Alleine Stehen oder Laufen klappt zwar noch nicht, aber mit Händchen halten ist er schon ganz flott unterwegs. Immer vorausgesetzt der Anreiz ist groß genug. Aber ein unachtsam umherliegendes Telefon, Geschichtenbuch oder eine Fernbedienung reicht meist schon. :)





Donnerstag, 15. August 2013

11. Etappe: Öland - Åhus (+230km/3400km)

Juhu, endlich mal ein Hostel in dem das Internet auch im Zimmer funktioniert! - Dafür kostet ein 24h Voucher  aber auch 20SEK. Hätte man das früher gewusst, hätte man sich im letztem Hostel noch ein paar auf die Seite legen können. Dort war nämlich der gleiche Hotspot Betreiber am Start, die Vouchers gab es aber gratis. Auch scheint Katis Handy einfach nicht für diesen Betreiber gemacht zu sein, ihr Samsung bekommt leider wiederholt keine Verbindung. Da muss glaube ich wirklich bald mal was anderes/neues her :)

Also, soviel gibt es über Åhus noch gar nicht zu berichtet. Sind ja gerade erst angekommen. Immerhin, vom Küchenfenster aus kann man die Absolut Vodka Laster vorbei fahren sehen und auch die Zimmer unsere Herberge sind nach den Absolut Flavors benannt. Wir logieren im Zimmer Mandarin. Das Zimmer selber ist nicht so der Hit, eher bescheiden und vor allem relativ kühl. Aber für ein paar Tage werden wir uns hier schon einrichten. Wir sind gespannt wie das Frühstück morgen ausfällt.

Auf dem Weg nach Åhus haben wir noch in Kristianstad Halt gemacht. Die Stadt ist beschrieben als die wohl Dänischste Stadt Schwedens. Naja, für einen kurzen Bummel durch die Hauptstraße und einen Stopp im Supermarkt ganz schön, aber sonst eher wenig zu sehen. Mag aber auch daran gelegen haben, dass die halbe Stadt gerade in einer Baustelle zu versinken scheint.

Hannes schläft inzwischen. Wie jeden Abend hat er mal wieder die Geduld seiner Eltern auf die Probe gestellt. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt und außerdem weiß man ja jetzt schon genau, dass man am Morgen dem Lächeln nicht widerstehen und alles andere Schnee von Gestern sein wird.



Mittwoch, 14. August 2013

10. Etappe: Arkösund - Öland (+300km/2830km)

Hej,

da ist er wieder, der lang ersehnte Blog. Leider gibt es zwei Dinge die die Schweden nicht besonders gut können: 1.) Gerade Landstraßen bauen und 2.) Internet einrichten. So reiht sich auch dieses Hostel in die bereits längere Liste der Herbergen welche zwar theoretisch Internet haben, es praktisch aber nicht oder nur sporadisch funktioniert. Und so ist es leider auch schon wieder der letzte Abend hier auf Öland, an dem ich nun dazu komme dieses Blog über die 10. Etappe unserer Reise zu schreiben / zu veröffentlchen.

Die 300km hierher verliefen ähnlich den vorangegangenen Etappen. Morgens erstmal Stress: Duschen, Frühstücken, Kind versorgen und dann zusammen packen, Zimmer auswischen und um 10 Uhr Check-out. Ein wenig graut es mir schon davor das morgen auf ein Neues zu durchleben, aber noch mehr graut es glaube ich meiner besseren Hälfte mich dann wieder in den besagten 3 Stunden auszuhalten zu müssen. Naja, bis jetzt hat's auch immer geklappt, dann wirds morgen auch über die Bühne gehen. Mit Kind ist halt alles ein wenig herrausvordernder.

Der Weg von Arkösund hierher führte uns entlang der Ostküste Schwedens, immer richtung Süden der E22 folgend. Abwechelnd hat man selbst oder der Gegenverkehr zwei Spuren zur Verfügung, während sich die Fernstraße durch die teils bewaldete, teils felsige Landschaften frißt. Derartige Straßen kennt man aus Spanien, in Deutschland dagegen wüsste ich gerade nicht wo es noch solche Fernstraßen gibt. Insofern durchaus touristisch wertvoll. :)

Unser derzeitiges Hostel liegt auf Öland. Einer kleinen Insel vor der Süd-Ost-Küste Schwedens. Öland ist zugleich die kleinste Provinz Schwedens und durch eine 6km lange und mitunter recht hohen und steilen Brücke mit dem Festland verbunden. Wie wir izwischen herausbekommen haben, findet hier diese Woche der IronMan Kontest statt, weshalb wir auch nur ein Zimmer bis morgen bekommen haben. Aber wir sind ja auch wegen der Landschaft Schwedens und nicht wegen einer Horde von Menschen, welche sich besagte Brücke entlang kämpfen wird, zu Gast.

Heute haben wir einen Ausflug ins Landesinnere gemacht und uns die Schwedische Glasstraße zwischen Kalmar und Kosta näher angesehen. Menr zufällig haben wir sogar noch einen Elchpark ausgemacht, welcher sich am Wegesrand auftat. Ach so, und dann war da noch ein echt lecker Mittagessen im Kosta Boda Art Hotel, bei dem sogar die Fließen und das Waschbecken auf der Toilette aus Glas sind.

Gestern haben wir die Zeit genutzt die Insel etwas besser kennen zu lernen. Hannes kann nun von sich behaupten auf Skandinaviens höchstem Leuchtturm gewesen zu sein! (Auf dem Langen Jan um genau zu sein, mit 42m.) Zuvor haben wir im "Ekotorp" wieder einiges über die frühen Vikinger und das Mitelalter gelernt. Darüberhinaus gab es Landschaft satt. Der gesammte Süden der der Insel steht für seine besondere Lanschaftsform unter dem Schutz des UNESCO Welt-Kulturerbes.

Morgen geht es dann Weiter nach Åhus, dort wo der Absolut Vodka seinen Stammsitz hat. Man darf also gespannt sein :)


Montag, 12. August 2013

Tagebuch eines Kriegers

... So oder so ähnlich heißt glaube ich der Titel eines ganz bekannten Buches. In unserem Fall wäre wohl 'Tagebuch eines kleinen Rackers ' treffender. Nur das derjenige leider noch nicht lesen & schreiben kann, sonst hätte er uns über die letzten 2 Wochen sicherlich viel zu berichten. Es wird daher wohl an mir hängen bleiben Euch etwas mehr über das Leben unseres kleinen Hannes zu berichten.

Es begann mit unserem road-trip nach Schweden vor rund 3 Wochen. Naja, eigentlich begann alles schon 8 Monate zuvor, aber wir wollen uns hier mal auf das Wesentliche konzentrieren. Also, zu dieser Zeit lies sich unser kleiner Prinz am liebsten noch von Mama und Papa durch die Gegend tragen. Erste Anzeichen von vorwärts gerichteten Aktivitäten waren noch rar, und überhaupt war eigentlich alles was mit der Waagrechten zu tun hatte nicht so seins. Wer konnte ahnen, dass dich das bald ändern sollte?

Es war noch in Tyskland, wie die Schweden sagen würden, als erste Anzeichen darauf hin deuteten, dass unser kleiner Prinz Großes im Sinn hatte. Ständig wollte er von Mama und Papa gehalten, aber auf die eigenen Füße gestellt werden. Die Fortbewegung auf allen Vieren war zu diesem Zeitpunkt eher uninteressant. Und doch, im Spiel mit Freundnin Hannah war auf einmal auch Robben das Mittel der Wahl um von A nach B zu kommen.

Ein paar Hundert Kilometer weiter, hinter der Schwedischen Grenze machte Hannes dann die nächsten Endeckung: Aus den sonst noch etwas grobmotorischen Handbewegung wird ganz plötzlich ein Winken. Mal auf und zu, mal links und rechts, aber vor allem: Auf Kommando (durch zuwinken). Wenn das nicht mal ein Meilenstein in der frühkindlichen Kommunikation ist! Dieser kann eigentlich nur noch durch eins getoppt werden: Auf zwei Füßen stehen!

Und so dauerte es nicht lange, gerade mal eine Woche würde ich sagen, da überraschte unser jüngster mit gleich zwei erstaunlichen Fähigkeiten: Dem herran Robben an unher stehende Gegenstände und daraufhin dem auch daran hinauf Hangeln und entlang Tapsen. Respekt, das ging schnell. Ein wenig Übung war nötig und siehe da, inzwischen - also in Gänze 3 Wochen später - krabbelt Hannes fleißig umher, zieht sich irgendwo hoch und 'läuft' einhändig festhaltend die Kanten entlang.  Da gerät es fast zur Nebensache, dass neben aufstehen auch das sich kontrolliert auf den Popo plumsen lassen schon ganz gut klappt.

War ich vor ein paar Wochen doch immer noch etwas skeptisch gegenüber der Aussage, dass in der Entwicklung eines Kindes "immer alles so schnell geht", so muss ich nun doch eingestehen, dass die letzten 3 Wochen tatsächlich erstaunliches hervorgebracht haben. Ich bin gespannt darauf, was wir noch vor uns haben, auf unserem Weg zurück nach Deutschland. Vielleicht schreitet Hannes schon selbst über die Türschwelle in die heimeliche Wohnung? Vielleicht werden wir doch noch Zeuge des ersten Papa, Mama oder iPad? Vielleicht ist es aber auch einfach "nur" die ununterbrochene Nachruhe die uns als nächstes Staunen lässt. - Viel fehlt auch hier nicht, hat sich Hannes doch ohne viel wiederrede inzwischen auf eine (!) nächtliche Milchpulver (!) Mahlzeit eingestellt.

Wie dem auch sei, Sehet und Stauned wenn unser kleiner Prinz den nächsten großen (Entwicklungs-)Schritt macht.

Sonntag, 11. August 2013

Stockholm Sightseeing - Fortsetzung

Heute ist Samstag und wir haben soeben unsere FeWo hinter uns gelassen. Bevor es dann aber den nächsten Blog zu Etappe 9 unserer Schweden Reise gibt, hier noch ein kurzer Nachschlag aus 7 Tagen Stockholm. Denn schon kurz nachdem ich den letzten Blog auf die Reise geschickt hatte vielen mir so viele Dinge ein, die ich vergessen hatte zu erwähnen, dass einfach noch ein 2. Blog fällig ist.

Da wäre z.B. ein kurzer Kommentar in der von mir so heiß geliebten Sektion "Wucher!". In Heidelberg schimpfe ich unter diesem Betreff ja immer schön fleißig, wenn ich mal wieder für 7min im Parkhaus der Uni Bib oder des DHC 1,50 € zahlen soll. Auch in Zürich war ich seinerzeit nicht so erpicht noch mal 25€ für die Hotel Garage zu bezahlen (was wie sich herausstellen sollte im Vergleich zu den anderen Parkhäusern noch recht günstig war). Aber die Schweden schießen in dieser Kategorie den Vogel ab. - Es begann alles damit, dass ich uns für die Nacht in Stockholm eine Unterkunft suchte. Da kam es gelegen, dass die Suchmaschine es erlaubte nach "Parkplatz" zu filtern. Wie sich später herausstellen sollte, verfügte das Hostel entgegen der Suchmaschinen Angabe jedoch über keinen solchen. (Tatsächlich ist auch auf der Homepage und der Buchungsseite keiner erwähnt.) Auf Nachfrage verwies man mich auf das nahegelegene Hörtorget Parkhaus, welches bereits nach 3 Std. Aufenthalt beim Tagessatz von  umgerechnet knapp 45€. Wucher!

Naja, zumindest hatten wir so für die Nacht einen sicheren und gleichzeitig zentralen Parkplatz, direkt unter dem H&M Head Office und gegenüber vom nicht ganz so heraus ragendem Thai Restaurant. Thai-Küche gibt es hier übrigens wie Sand am mehr. Allein um das Parkhaus herum waren drei Thai Restaurants angesiedelt und in Ekerö gab es sogar eine Hänchenbude, die sich bei näherem hinsehen als Thai-Imbiss entpuppte. Babak erklärte uns später, dass Thailand für die Schweden so etwas wie Spanien für die Deutschen ist. Also das Urlaubsland schlecht hin. Gut 10% der Schweden seien zudem mit Thai verheiratet. Und im Supermarkt gibt's sogar schon Thai-Food für die ganz Kleinen zu kaufen - natürlich haben wir da gleich zugeschlagen und auch zwei Gläschen gekauft. Bin gespannt wie / ob es Hannes schmeckt.

Erwähnenswert auf unserer Tour durch Stockholm war im Übrigen auch noch unsere Bootsfahrt "Unter den Brücken Stockholms". Nach Malmö unsere zweite Sightseeing Tour zu Wasser und irgendwie immer noch einer der schönsten Arten eine fremde Stadt näher kennen zu lernen. 

Gestern Abend waren wir zum Abschluss unseres Stockholm Aufenthalts dann noch bei Babak zum Abendessen eingeladen. Also schnell den IKEA Kinderstuhl, welchen wir letzten Sonntag noch spontan hier im IKEA erstanden haben in Auto gepackt und ab über die Fähre wieder gen' Stockholm. Auch wenn die Fahrt wieder etwas Zeit in Anspruch genommen hat, so war es doch ein sehr sehr schöner Abend. Wir aßen, unterhielten uns und gegen Ende taute sogar Hannes etwas auf und tanzte und machte Faxen mit Babak, 


9. Etappe: Stockholm - Arkösund (+185km/2533km)

Nach 7 schönen und ereignisreichen Tagen in und um unsere FeWo herum lassen wir Stockholm nun hinter uns und begeben uns wieder auf die Reise nach Süden. Hinter uns liegen aufregende zwei Wochen entlang der Westküste Schwedens. Vor uns hoffentlich genau so spannende 10 Tage entlang der Ostküste, bevor es dann von Trelleborg wieder nach Tyskland geht.

Auf dem Weg nach Süden führte uns der Weg auch noch mal an Drottningholm vorbei, dem Wohnsitz der Schwedischen Königsfamilie. Nicht nur die riesige Parkanlage kann es mit dem Schwetzinger Schlossgarten aufnehmen, auch das aus dem 18 Jh. erhaltene Schlosstheater, Teil des UNESCO Weltkultur-Erbes überzeugte. Wir sind froh hier noch halt gemacht zu haben und machen uns nach 2 1/2h wieder auf den Weg weiter nach Arkösund.

Die Fahrt selber heute nicht so lange, dafür entlang schnörkeliger Landstraßen und über Autofähren an sich schon ein schönes Urlaubserlebnis. Und als währen wir nicht ohnehin schon die vergangen Tage/ Woche mit gutem Wetter verwöhnt worden, scheint auch heute wieder die Sonne satt. Wir genießen und cremen fleißig mit Sonnencreme ein. :-)

Unser Hostel  liegt etwas außerhalb nahr der südlichen Archipelagos (Schären) vor Stockholm, direkt am Ufer der Ostsee. Dort angekommen staunen wir erstmal - Was für ein Panorama! Mal sehen ob ich es schaffe mich um 3 Uhr aus dem Bett zu bemühen, es währe sicherlich ein lohnender Sonnenaufgang den man hier sehen kann. :-)



Donnerstag, 8. August 2013

Stockholm Sightseeing

So here we are again, must have been three days till I last wrote to you in this blog. Sorry for this. We were just too busy and travelling with a small child is always demanding. You may wonder, why I've started this blog in English today. The answer is easy: Here in Stockholm we met an old friend of mine, who I know from my time in Australia, almost 8 years back. We've seen each other from time to time over the last years, but it had been a great pleasure to see him again while being around. And so I dedicate this blog to him.

Today is already Thursday! Unbelievable that it had already been 5 days since we arrived on Saturday evening at our flat here on Adelsön. Actually this more looks like a garage for a boat or car which had been transformed into a living environment. However, it's a nice place and you do not miss anything. The shower must be brand new and also TV and Internet is available. (While we haven't used the TV so far, WiFi on the room is much more convenient than always going into the lobby or kitchen of the hostel. Our landlord lives next door and showed us her entire estate upon arrival, but since then is rarely seen. She's a former actress and now writing her own plays.

The area / the island we ended up 40km west of Stockholm city centre is also full of history. Actually it was here on Adelsön were one of the first Swedish kings ruled over his kingdom on the island Birka next door, legislating some of the laws which are still part of Swedish constitution. The way to Adelsön also passes Lovön, the island just in front of Ekerö with its castle Drottningholm where the Swedish Royal Family lives. The picture on Wikipedia looks almost like our Schwetzinger Schloßgarten. Let's see if we have time / the weather clears up perhaps we can also visit this place before the leave.

Tuesday / Wednesday we went to Stockholm. Caused by Swedish speed limits and the fact that we're located slightly outside the city centre we decided to book a hostel and stay in Stockholm for one night. Our first stop was to meet up with Babak for a joint lunch and afterwards showing us a spectacular view over the city of Stockholm from the top of Katarinahissen. On the second day we walk a little bit through the beautiful streets of Gamla Stan (the old part of the city), Drottninggatan and Regeringsgatan. We also visited the Medeltidsmuseet, which indeed is a little bit difficult to find, but definitely worth to see. And, last but not least, went to the Stadshuset where the Nobel prices are granted. 

Back on Adlesön we spend a beautiful afternoon on Monday hiking over the island, while originally planning to go down to the lakeside / to the beach. Unfortunately the place was already taken and the weather went temporary so cloudy, that we decided to not go into the water but just continue on our round trip over the center of the island back to our accommodation. 




Sonntag, 4. August 2013

8. Etappe: Tiveden - Stockholm (+300km/2120km)

Da sind wir nun, an unserem nördlichsten Punkt unserer Reise nach / durch Schweden. Über 2000km liegen bereits hinter uns. Ab jetzt geht es dann wieder gen Süden, gen Heimat. Aber halt! Bevor es zurück geht liegen erst mal noch sieben schöne Tage in unserer FeWo am Sandrand von Stockholm vor uns! Juhu!

Der gestrige Tag begann wie immer früh am Morgen. Bekanntlich wird es im Norden (zumindest im Sommer) früh hell und erst spät dunkel. Das frühe Sonnenlicht und der Umstand, dass die Schweden meistens keine dicken Vorhänge oder gar Rollläden haben, scheinen Hannes eimal mehr dazu zu verleiten schon früh die Nachtruhe zu beenden. Zum Glück lässt er sich meist mit etwas zureden noch mal eine 3/4 Stunde in den Schlaf lullen, so dass man zumindest noch etwas Schonfrist hat. An diesem Tag war aber ohnehin nichts mit Ausschlafen, da wir unser Hostel pünktlich um 10 Uhr verlassen, vorher noch unsere Sachen packen und das Zimmer feucht auswischen mussten. Und dann gab es da natürlich noch etwas Frühstück - serviert von 8 bis 9 Uhr.... Also alles bissel hektisch.

Nachdem wir all' unsere morgendlichen ToDos mit nur 5 Minuten Verzug abgehakt hatten, entschloßen wir uns kurzer Hand doch noch mal einen Stopp im Tiveden Nationalpark zu machen. Zwar hatten wir ja bereits am ersten Tag unseres Aufenthalts den Weg dorthin auf uns genommen, die Strecke und Beschaffenheit des Waldweges aber deutlich unter- bzw. überschätzt, so dass wir kurzerhand auf 3/4 Strecke (5km) wieder umgekehrt waren. Entsprechend fuhren wir diesmal zunächst ein paar Kilometer mit dem Auto und folgten dann direkt dem eigentlichem Rundweg im inneren des Parks knappe 3 km durch den Urwald. (Wer die Route nachvollziehen will, der kann sie bei Runtastic <a href="http://www.runtastic.com/de/benutzer/Arne-Arnold/sportaktivitaeten/1028790633">hier </a> ansehen.)

Danach ging es dann schließlich weiter nach Stockholm. Obgleich die Strecke nicht länger als die bisherigen war, so war es doch eher eine gemütliche Fahrt die letztlich knapp 4 Stunden dauern sollte. Aber auch diesesmal schlief Hannes tapfer den Großteil der Strecke durch und wachte erst kurz vor Ankuft in Adelsö wieder auf.

Nach einer etwas stressigen Nacht und einem nicht ganz so entspanntem Abend war heute erstmal ruhiges Programm angesagt. Und so war der Tag eigentlich schon fast rum, als wir gegen 16 Uhr zu unserem heutigem Ziel aufbrachen: Familien Ausflug am Sonntag Nachmittag zu IKEA! Hier in der FeWo gab es nämlich außnahmsweise mal kein Baby-Stuhl und nachdem Hannes gestern beim Essen so gar nicht still halten wollte, haben wir uns kurzerhand entschlossen ihm heute einen bei IKEA zu kaufen (und ihn dann gegen Ende der Tour bei der Oma zu lassen). Wie das halt so ist bei IKEA blieb es natürlich nicht bei dem Stuhl, aber egal :)

Wieder zurück un unserer FeWo - es ist unzwischen 21 Uhr - dann noch schnell Abendbrei für Hannes, Essen kochen für die Erwachsenen und dann Feierabend! Morgen steht dann die Erkundung der Insel Adelsö auf dem Program und bei Gelegenheit schreib ich Euch noch etwas über unsere FeWo. Bis dahin!



Samstag, 3. August 2013

Wort zum Samstag

Nun sind es schon.... {murmel, zähl,...} 2 1/2 Wochen die wir on-tour sind, und noch immer ist der Zenit nicht überschritten. Was für ein tolles Gefühl. Was führ ein tolles Gefühl aber auch, alle diese tollen Momente zusammen mit seinen Liebsten verbringen und teilen zu können.
Was bis jetzt mein Highlight dieser Tour ist? Schwer zu sagen. Da gibt es so viel, und doch nichts bestimmtes. Die Zeit mit den anderen gewordenen Eltern/Familien war toll, die verschiedenen Landschaften hier in Schweden beeindruckend, der Way of Life in den Hostels befreiend und die viele, guten wie schlechten Momente zu dritt unbezahlbar. 
Hannes wird in ein paar Tagen 9 Monate, d.h. wenn wir zurück kommen wird er fast 1/8 seines Lebens  auf der Reise verbracht haben. ob ihn das irgendwie prägen wird? Man weiß es noch nicht genau. Kann mir aber gut vorstellen, dass es ihm ziemlich langweilig vorkommen wird, wenn wir dann wieder zurück in den heimischen vier Wänden sind. Auf jeden Fall wir er eine ganze Ecke reifer sein. Noch vor ein paar Wochen war Hannes ein kleines Baby, doch immer deutlicher entwickelt er sich weiterRichtung  Kleinkind. Inzwischen winkt er vergnügt, singt, lallt und wenn der Anreiz stimmt, dann krabbelt er auch mal ganz geschwind über die Decke bis zum Objekt der Begierde. Sehr zur Freude der Eltern, die dann den Akku wieder aufladen für die Abendstunden, welche leider noch nicht so zu Hannes Glanzzeiten gehören.
Inzwischen ist im übrigen wieder eine quasi Normalität eingekehrt. Morgens aufstehen, wahlweise um 7, manchmal auch schon um 6 Uhr. Danach Duschen und Tasche fürs gemeinsame Frühstück packen. (In den Hostels haben wir letzteres immer dazu gebucht. So hatten startete der Tag entspannt, ohne besondere Vorbereitung und auch ohne Abspülen. In der FeWo müssen wir das natürlich selber organisieren.) Nach dem Frühstück - Hannes bekommt inzwischen Kinder-Müsli und isst danach noch etwas Brot/Brötchen bei den Erwachsenen mit - folgt das morgendliche Nickerchen. Zeit für die Eltern etwas in Ruhe zu tun/zu lesen, oder auch einfach den fehlenden Schlaf der Nacht nachzuholen und es dem Nachwuchs gleich zu tun. Zu Mittag gibt's inzwischen meist Salat. Hier in Schweden hat fast jeder Supermarkt eine super Salat-Theke, bei der man nach belieben seinen Salat zusammen stellen kann. Und ansonsten kauft man sich einfach die Zutaten und nutzt die Möglichkeiten im Hostel oder dann der FeWo sich den Salat selber zu machen. Für Hannes ist das Grünzeugs freilich noch nichts. Aber für ihn haben wir ja an die 150 Brei Gläschen dabei, so dass er um sein Essen nicht bangen muss. Zur Zeit gibt es Karotten mit Mais und Bio-Kalbfleisch, dass schmeckt ihm sichtlich. Nachdem dann alle versorgt, und in der Küche klar-Schiff gemacht ist, kann es dann los gehen. I.d.R. heißt das dann also 14 - 17 Uhr Zeit für Sightseeing, bevor es dann gegen 18 Uhr schon wieder ans Abendessen geht. Zuerst Hannes, dann die Erwachsenen. Letzteres ist jedoch meist ein fließender Übergang und spätestens wenn wir wieder zuhause sind ist dann wohl auch gemeinsames kochen / essen angesagt. Zwischen 20 und 21 Uhr geht Hannes dann zu Bett - mit viel Geduld und neuerdings auch nicht mehr ohne Papas gute Nacht Geschichte. Und da wären wir nun, bei der Stunde danach, bevor auch die Erwachsenen zu Bett gehen und der Tag von neuem beginnt. Dann ist die Zeit gekommen, wenn ich euch diese Zeilen schreiben und mein Schatzi sich auch etwas ausruhen kann. Ein ganz normaler Tag also, nur 1700km von zu Hause entfernt.
Und damit eine gute Nacht euch allen, bis die Tage (so das Internet will). Morgen geht es weiter, dann ist endlich Stockholm an der Reihe.






Freitag, 2. August 2013

7. Etappe: Göteborg - Tiveden (+280km/1700km)

Da sind wir nun, irgendwo im Nirgendwo, in Mitten von Nichts. Sehnte man sich bei Ankunft in Wendelsberg noch nach Malmö zurück, so war unser erster Gedanke nach Bezug der Zimmer: Wie schön war es doch in Wendelsberg.

Doch der Erste schein trügt so oft, und so sind auch wir inzwischen angekommen, im Herzen der Natur. Unser Hostel befindet sich direkt am Rand des Tiveden Nationalparks. Die unasphaltierte Zufahrtsstrasse führt 10km schnurstracks ins tiefste Schweden hinein und außer dem Wind in den Bäumen ist nicht viel zu hören. Und doch liegt es hier, das Hostel mit all seinen Vorzügen an zivilisierter Bequemlichkeit. Rümpfte man am Abend der Ankunft nich etwas die Nase über den nichtganz unerheblichen Zimmerpreis, so ist es doch irgendwie auch gerechtfertigt für Warmwasser, Strom und (Leider nur gelegentlich funktionierendes) WiFi im tiefstem Urwald etwas mehr zu verlangen. Urwald ist übrigens keines Falls übertrieben. Zwar schlafen wir nicht in einer Buschhütte im Regenwald, aber der Tiveden Nationalpark hat es zur Aufgabe das früher gerodete Waldgebiet wieder in seien ursprünglichen, in den Urzustand zu bringen. Wie wir heute, an unserem ersten Aufenthaltstag feststellen mussten, bedeutet das auch, dass jegliche Wanderwege eher naturbelassen sind. Was uns jedoch nicht davon abgehalten hat, eine kleine Runde mit Manduca und Rucksack durch die Natur zu schlendern.

Die eigentliche Etappe, knapp 260km von Göteborg hierher, führt uns ins Hinterland Schwedens, vorbei am Vänern- und Vätter-See, entlang kaum befahrener Fernstraßen. Hannes bekommt wieder einmal von alle dem nichts mit. Er schläft (zum Glück) Seelen ruhig in seinem MaxinCosi, während Mama und Papa sich die vorbei huschende Landschaft ansehen. Felsiger, grüner und vor allem zunehmend einsamer. Da überrascht es dann doch, als sich plötzlich ein riesiges Volvo Werk vor uns auftut und an unserem Fenster vorbei zieht. Hier kommen sie also her... Naja, vielleicht nicht alle :)

Morgen wollen wir uns noch mal aufmachen, an einen der besagten Seen und die Landschaft noch etwas auskosten, bevor es dann schon bald Richtung Stockholm weiter geht. Der nördlichsten, der belebtesten Station unseres Schweden Aufenthalts.