Dienstag, 30. Juli 2013

Hannes und die 7 Schärgen

Nein, ich meinte natürlich Schären. (Und davon hat es auch deutlich mehr als nur sieben vor der Küste Göteborgs.) So heißen die zahlreichen, mehr oder weniger kleinen Inseln in der hier vorherrschenden Landschaftsform. Eine der Größeren unter ihnen ist die Insel Brännö. Und zum Glück auch relativ gut über die öffentlichen Fährverbindung zu erreichen. So entpuppt es sich zum Vorteil, dass auch unser Hotel etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt und somit unser ÖPNV Ticket auch für die Fähre und alle Schnellbusse im Umland gültig war.

Die Schären sind schon eine interessante Gegend. Teilweise nur zu Fuß und dem Rad, teils mit Last-Mofas befahrbar gleicht es einer kleiner Ferienwohnungs-Siedlung. Ein Schweden-Haus neben dem anderem, eines schnuckeliger als das andere. Tatsächlich leben und arbeiten hier ganzjährig Menschen. Vermutlich einfach eine Spur langsamer als das der Rest auf dem Festland das tut. Man könnte sagen: Hier ist die Welt nich in Ordnung. Auf jeden Fall ein ganz besonderes Schweden Erlebnis.

Am Tag davor haben wir uns hier erstmal etwas eingelebt. Die Herberge war uns zugegeben nach der Ankunft im Bezug auf die Lage / Zentrumsnähe nicht ganz geheuer, aber die Schnellbus-Anbindung nach Göteborg ist tatsächlich sehr gut und das Frühstück auch wirklich was besonderes. Bis auf Blubberwasser bleibt eigentlich kein Wunsch offen. (Alkohol ist hier auf dem Gelände durch den Träger der Herberge generell strickt verboten.) Natürlich muss man sich den hiesigen Gegebenheiten etwas anpassen. So gibt es keine Nutella, dafür aber Kinder-Kaviar-Paste und eingelegten Hering. Auch schmiert / belegt sich der Schwede das Brötchen nicht erst am Tisch, sondern direkt am Buffet. 

Touristisch haben wir uns an Tag 1 den Botanische Garten vorgenommen. Der größte Europas, so heißt es. Und tatsächlich, auf einem sehr weitläufig angelegtem Areal führt uns der Weg vorbei an Knollen-Pflanzen, Bambus-Hainen, japanischen Wiesen, hindurch durch das Rhododendron-Tal bis Hinauf auf den Aussichtspunkt oberhalb des Steingartens. Und nur weil es uns unsere Zimmernachbarn vorher ans Herz gelegt hatte, hängten wir dann nochmals einen weiteren Anstieg auf der gegenüberliegenden Seite dran, um auch noch Göteborgs kostenlosem Streichel-Zoo einen Besuch abzustatten.

Nach dem tagesfüllendem Insel-hopping an Tag 2, ging es dann heute wieder verhältnismäßig entspannt noch mal hinein ins Getümmel von Göteborgs Zentrum. Kronhuset, der Hafen und diverse Shopping-Malls verschafften Zeitvertreib und dazu gab es immer wieder Sonne und grüne Flächen die zum Verweilen einluden. Persönliches Highlight heute: Skandinaviens größtes Glashaus, das Palmenhaus, mit vielen exotischen Pflanzen - und Palmen natürlich.

Alles in allem war auch diese Station auf unserer Reise wieder voller toller Eindrücke und Erlebnisse und steht Malmö in nichts nach. Morgen geht es dann weiter Richtung Stockholm. Der nächste Halt wird uns zunächst aber noch mal in die Natur Schwedens verschlagen. Unser Hostel grenzt direkt an einen Nationalpark, etwa auf halber Strecke zwischen Göteborg und Stockholm.

Und zum Schluß noch ein kurzes Update von unserem Nachwuchs: Hannes geht es gut und mit den bewußt eingeplanten Stopps und Umstieg auf den ÖPNV statt eigenem Auto kann er der ganzen Sache auch bereits wieder deutlich mehr abgewinnen. Im Moment ist sowieso "auf eigene Füßen stehen" das Maß aller Dinge - ganz egal wo oder auf wem. Ganz ohne festhalten geht das freilich noch nicht, aber all' zu lange wird das wohl auch nicht mehr dauern. Wir sind gespannt, womit er uns wohl als nächstes überraschen wird.







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